Allein die Überschrift ist ja nun ein Widerspruch in sich….
Was ist Vergebung? Vergebung ist ein sehr schöner Aspekt der bedingungslosen Liebe.
„Die Liebe rechnet das Böse nicht an“ sagt Paulus in 1.Kor13:5 (in der Bibel:-))
Ich gehe von einer Grunderkenntnis aus, nämlich der Erkenntnis, dass ein jeder von uns – ausnahmlos jeder Mensch- in seiner Grundstruktur frei von Schuld ist. Diese völlige Schuldfreiheit ist es, das Vergebung an sich zu etwas macht, das wir nicht brauchen. Keinem von uns muss vergeben werden. Wie passt denn nun diese Erkenntnis wieder mit Karma zusammen und wieso sollen wir uns selbst vergeben und anderen?
Das liegt an unserem dimensionalen Sein. Wir leben hier, auf der Erde, in der scheinbaren Trennung von Gott. Ich sage ganz bewusst scheinbar, weil es nicht real ist, tatsächlich haben wir Gott und den Himmel nie verlassen. Es gab aber einmal eine Zeit, in der das Leben „hier“ los ging, eine Zeit, die nach sich zog, wie es heute ist. Was geschah damals? Ich kann es hier nur kurz erläutern, es ist damals zu einem Ungleichgewicht gekommen. Die Frage wurde aufgeworfen, ob wir denn sein könnten wie Gott. Tatsächlich ging es noch einen Schritt weiter, die Frage kam auf, ob wir denn nicht Gott sein könnten. Diese Frage einmal durchzuspielen haben wir uns freiwillig gemeldet. Aus Engelssicht ist es eindeutig. Es war eine Erfahrung, die nie zuvor gemacht worden ist, es war etwas ganz Neues – und etwas wirklich ganz und gar Neues war interessant genug, um die Erfahrung machen zu wollen. Wie gesagt, an dieser Stelle kann ich nicht näher auf das Wieso und Warum eingehen, gehen wir für diesen Artikel und für diesen Gedanken der Vergebung einfach davon aus, dass es so stimmt.
Nun haben wir uns also damals scheinbar von Gott getrennt, die Erfahrung „zu sein wie Gott“ und „Gott zu sein“ wäre völlig witzlos gewesen, wenn wir uns nicht scheinbar getrennt hätten. Es ist nun einmal schwierig so zu tun, als wäre man erwachsen und lebte allein, wenn man weiterhin bei Mama wohnt und diese weiterhin wäscht, putzt, einkauft und kocht. Man wohnt eben erst allein, wenn man das Kinderzimmer verlässt und eine eigene Wohnung mietet.
So ähnlich können wir uns unser Leben mit Gott vorstellen. Wir sind „abgestiegen“, und Mensch geworden, um zu erfahren, wie es ist, erwachsen zu sein und ganz allein verantwortlich…. Nun haben wir unsere neue Wohnung ziemlich verdrecken lassen, es ist nichts mehr im Kühlschrank und unsere Wäsche besteht aus stinkenden Fetzen. Zudem kommt das Problem, dass wir unserem Vater lautstark um die Ohren gebrüllt haben, dass wir ihn weder brauchen, sehr gut allein zurecht kommen und er sein Geld sonstwo ausgeben kann und unserer Mutter haben wir in etwa das Gleiche gesagt – das war nötig, wir mussten das tun, wir wären nie erwachsen geworden, wenn wir weiterhin das Gefühl gehabt hätten, dass wir jederzeit nach Hause können. Tatsache ist aber, dass wir genau das können, wir haben das Recht, jederzeit zu Hause aufzukreuzen.
Was ist nun für eine Situation? Wir fühlen uns allein und ohne zu Hause, wir haben den Eindruck, dass wir schlecht seien und trauen uns nicht zurück, wir schämen uns für unseren Hochmut und unseren an den Tag gelegten Egoismus und wir schieben unsere Verurteilungen auf unsere Brüder, denn jeder ist schlecht, bloß ich nicht…
Brauchen wir die Vergebung des Vaters? Meiner Ansicht nach brauchen wir nicht die Vergebung Gottes, er hat dem Experiment zugestimmt und garantiert gewusst, dass es so etwas wie die Pubertät gibt. Was wir brauchen, ist unserem eigenen Stolz in den Hintern zu treten. Wir brechen uns nichts aus der Krone, wenn wir nach Hause kommen, um Hilfe beim Aufräumen bitten, um etwas zu essen bitten, um Kleidung und Obdach und Vater und Mutter Gott stecken, dass wir dankbar sind für die Erfahrung. Wir dürfen selbst die Verantwortung für uns in die Hand nehmen, zugeben, was ein Ungleichgewicht bewirkt hat und vorzeigen, wie wir das Ungleichgewicht wieder gerade gerückt haben, bzw. wie wir das versucht haben.
Jetzt kommen wir in den Bereich der Vergebung. Solange wir uns selbst dafür hassen, hier zu sein, Menschen zu sein, menschlich zu sein, manchmal sehr egoistisch zu sein und manchmal naiv, so lange kommen wir nicht voran. Wenn wir uns weiterhin unsere Fehler vorhalten, uns gegenseitig sagen, was wer wann alles falsch gemacht hat, so lange stehen wir fest und drehen uns maximal um unsere eigene Achse.
Vergebung bedeutet, die Situation so anzunehmen, wie sie ist und als das zu sehen, was sie ist. Eine Situation, eine Erfahrung in unserem ewigen Leben. Es ist nicht mehr, nichts bedeutet ein Todesurteil für uns, nichts endet mit Verbannung. Es ist eben eine Erfahrung, vor seinen Eltern zu stehen und ihnen zu sagen, dass sie keine Ahnung haben. Mein Sohn ist jetzt 7 Jahre alt und er hat uns das schon mitgeteilt. Was ist darauf geschehen? Haben wir ihn bestraft, rausgeschmissen, in die Psychartrie gegeben? Nein, wir haben uns sein Gebrüll angehört und ihn liebevoll aufgefangen. Wenn wir, als Menschen, hier, in dieser Dimension so handeln können, wieviel mehr kann unser himmlischer Vater!
Es ist nicht wichtig, dass wir uns bei Gott entschuldigen, wir haben gehandelt wie wir gehandelt haben, weil wir alles vergessen haben und dann haben wir die Angst zu unserem Ratgeber werden lassen. Aus Angst aber kann immer nur wieder Angst entstehen, Angst gebiert nichts anderes, nur wieder Angst. Sie steigert sich zu Wut, diese steigert sich zu Hass und das ist Trennung. Wir aber wollen in die Einheit. Es ist wichtig, uns selbst zu vergeben, zu verstehen, dass wir Engel sind, höchste, göttliche Lichtwesen, die eine Erfahrung gemacht haben.
Es ist nicht okay, jetzt los zu ziehen und die Sau raus zu lassen, zu huren, zu stehlen, zu lügen aus dem Gedanken heraus, dass uns ja sowieso nicht vergeben werden muss. Es ist aber völlig im Einklang mit der göttlichen Liebe sich selbst und seinem Nächsten die Schwächen einzugestehen und zu vergeben – vor allem seinem Nächsten zu vergeben, denn der kann genauso wenig für seine Handlungen aus Angst wie man selbst.
Folgen wir der Liebe in die Einheit, lieben wir unseren Nächsten wie uns selbst – lieben wir uns selbst! Keiner von uns würde mit dem eigenen Kind so hart ins Gericht gehen, wieso also gehen wir mit uns selbst, unseren irdischen Eltern, dem „Ex“ so hart ins Gericht? Hören wir auf, Urteile zu sprechen, keiner von uns kann die Gesamtsituation überblicken. Was wir aber können, ist uns bewusst sein, dass nichts auf der Welt ein vernichtendes Urteil wert ist.
Gut, jetzt könnte jemand einwerfen, dass überall gekämpft wird, Hungersnöte, Lug, Betrug, Stürme und dergleichen wüten, dass man in seinem eigenen Haus nicht sicher sei, Einbrüche etc. Die Welt spiegelt unsere Gedanken wieder, deshalb ist es so wichtig, das Bewusstsein zu ändern. Sehen wir genau hin, so erkennen wir die Not des anderen, die Verzweiflung, die die Menschen kämpfen,lügen und stehlen lässt. Wenn wir die Not erkennen, so lasst uns die Not nicht verurteilen, sondern vergeben wir dem Menschen, der in dieser Bedrängnis steckt und lasst uns eine Idee entwickeln, wie wir diese Not in Fülle transformieren.
Zusammengefasst kann ich hier sagen, dass wir unserem Nächsten vergeben dürfen und sollen, um unsere Liebe leuchten zu lassen. Die Liebe des himmlischen Vaters aber leuchtet stets über uns, deshalb brauchen wir seine Vergebung nicht. Uns ist vergeben. Wir sind geliebt.
In Liebe, Eure Anke
https://lichtwege.wordpress.com
Ich habe inzwischen eine HP, die Lichtwege als Unternehmen präsentiert. Wer an einem Seminar, einer Beratung oder dem Lichtweg interessiert ist, ist herzlich eingeladen, sich darauf einmal umzusehen. http://www.lichtwege-berlin.de
Wundervolle Worte die mich berühren! Danke, einfach nur Danke!
Lieben Dank für Deine Worte. Irgendwie wusste ich schon immer, dass wir eigentlich keine Vergebung von Gott brauchen.
Deshalb habe ich mit schon mit 16 Jahren angefangen zu revoltieren, als in der katholischen Kirche gesagt wurde, dass wir alle Sünder sind. Und dann habe ich mich auf meinen eigenen Weg gemacht.
Liebe Grüsse
Rosita
Liebste Anke,
wie kann ich es in Worte fassen???!!!
Wie kann ich dir meine Dankbarkeit zukommen lassen??!!!
Hab gefühlt, welch ein Engel Du bist –
dessen Liebe zu uns allen fließt
Hast mir die Antwort gebracht –
sodass mein Innerstes frohlockend lacht
hast mich mit diesem Beispiel der Familie endgültig den Zweifeln entrissen –
die mich immer wieder verbissen fernhielten vom richtigen Verstehen und Wissen.
Ein Halleluja an Dich –
hast mich mit diesem Text davon befreit –
das wurde aber auch wirklich Zeit!!!
Ein Strahl voller Liebe aus meinem Herzen fließt Dir zu
Ramona Anna Yena
Ich danke für diese wundervollen, warmen Worte.
Aber ich bin geführt von der geistigen Welt, das Halleluja darf den himmlischen Heerscharen gelten.
Ich habe mich sehr gefreut!
Vielen Dank!
Liebe Anke,
wie lange wird es dauern bis wir verstehen????
Bis ich mit dem Herzen verstehe….???? und es leben kann?
Danke für diese Worte.
Ich habe mir eine Kopie davon gemacht und sie unter
„Ein Kurs in Wunder“ abgelegt.
Segen, Licht und Liebe für deinen Weg
Alles Liebe
Luzie
Liebe Luzie,
ich danke Dir für diesen Kommentar,
ich glaube, in den nächsten Tagen werde ich einen neuen Artikel zu dem Thema „wie lange bis…“ schreiben, als ich die Frage las, ging es sofort wieder los in meinem Sinn….
Soviel vielleicht jetzt erst einmal dazu:
Zeit ist für jeden von uns unterschiedlich wahrnehmbar, auch wenn wir alle gleichzeitg das Jahr 2008 schreiben, empfindet so mancher die Tage, als bestünden sie nur aus sechs Stunden, und manch anderer hat das Gefühl, ein Tag wäre nach 72 Stunden noch nicht beendet.
So individuell dieses zeitempfinden ist, so individuell ist auch unsere Wahrnehmung auf der Ebene des Fühlens und des Handelns.
Freudig ist, dass immer mehr erwachen. Aber „wann“ die meisten erwacht sein werden, bis sich etwas ändert, das weiß ich nicht.
Ich schreibe in den nächsten Tagen einen neuen Artikel. Ich glaube, darin werden wir neuen Aufschluß finden oder eine neue Sichtweise… aber erst einmal muss ich mit der geistigen Welt reden, um etwas näher darauf eingehen zu können.
Danke, dass Du den Artikel unter „Ein Kurs in Wundern“ abgelegt hast. Ich freue mich sehr darüber.
In Liebe, Deine Anke